[Strawbale] Re: Roma in Not 4, Documentation

Coralie & Andre de Bouter m.ep at laposte...
Mon Oct 21 09:36:41 CEST 2002


Dear Harald,

If (part of) the idea is to import SB knowledge to the Balkan it might also
be a good idea to get them some documentation. I think that 'a visual primer
to SB construction' of BWB (available for free from their website
www.builderswhithoutborders.org is a dense, well written document with
execlent drawings. It is made to be easily translated and that those who
cannot read can understand the principles from the drawings.
We are finalizing a translation to French wich will be published as well as
available on our website for free
You might consider translating it to relevant Balkan languages (or German?)
I'm sure the writer, Stephen MacDonald, woud be too happy. I can contact him
for you if you are interested.

Good luck,
Andre

----- Original Message -----
From: Harald und Margit Wedig <avantgarden at wxs...>
To: Nagel <beate.nagel at gmx...>; <pk-forum at permakultur...>;
<hartmut.d.sommer at t-online...>; <malin.ulrich at mail...-oldenburg.de>;
<tamera at mail....pt>; <strawbale at amper....muni.cz>;
<ecology at tamera...>
Sent: Sunday, October 20, 2002 11:00 PM
Subject: [Strawbale] Re: Roma in Not 4


> Liebe Freunde.
> heute nachmittag war ich in D´dorf- Lörick, um mich mit Dzoni
> Sichelschmidt, dem Sprecher der NRW-Roma, zu treffen, mich mal umzusehen
> und zu überlegen ob und wie so eine Aktion Sinn macht.
> Um es gleich vorweg zu nehmen: ich denke, daß es viel Sinn macht!
> Zunächst eine Richtigstellung:
> Die Roma sind nicht auf dem Platz, weil sie keine andere Bleibe haben.
> Sie haben alle durchaus Wohnungen irgendwo in Deutschland, doch sie
> befürchten, daß die einzeln lebenden Familien von der Polizei gegriffen
> und in Abschiebe- Jets Richtung Balkan gesteckt werden. Das ist bereits
> mehrfach geschehen und man könnte sagen es ist die gängige Praxis.
>
> Ich mußte eine Weile auf Herrn Sichelschmidt warten. Adem setzte sich
> inzwischen zu uns ans Feuer. Er erzählte, daß er vor 1989
> Geschäftsführer einer kleinen Firma in Serbien war und kurz nach dem
> Auseinanderfallen Jugoslaviens seine Stelle an einen Serben abtreten
> mußte.
> Er lebt mit seiner Familie nun seit 13 Jahren in Deutschland und seine
> Kinder sind hier geboren und/oder aufgewachsen. Sie sprechen nicht die
> Sprache Serbiens und wollen auch nicht dorthin. Für Adem ist es wichtig
> dort menschenwürdige Lebensbedingungen vorzufinden, dann kann er sich
> vorstellen zurückzugehen.
> Allerdings verfolgt er die politischen Entwicklungen kritisch und meint,
> daß die serbische Regierung viele Versprechungen macht und Geld von der
> deutschen kassiert, de facto aber nichts davon als Reintegrationshilfe
> bei den Roma ankommt. Ich hab da auch große Zweifel.
> So wie Adem geht es den Meisten im Camp.
>
> Es war kalt in Lörick und trotz Lagerfeuerromantik ( für die ich sehr
> empfänglich bin) beneide ich die Leute dort nicht. Die
> Strohballenhausidee wird mit viel Interesse aufgegriffen und vor Allen
> sind die Kids fasziniert.
> Das Häuschen, falls wir es bauen und davon gehe ich immer mehr aus, wird
> keine Nothilfe im akuten Sinne sein.
> Es sieht eher so aus, daß es die Unterstützung einer politischen Aktion
> ist, die verhindern soll, daß es zu Notsituationen für die Löricker Roma
> ( und nicht nur für sie) auf dem Balkan kommt.
>
> Ich bin nach wie vor der Meinung, daß Serbien, Kosova und Montenegro
> ebenfalls gute Plätze zum Leben sein können, Adem stimmte mir auch zu,
> menschenwürdige Bedingungen voraugesetzt. Jonni ( 15) war sich da nicht
> so sicher, er kennt die Gegenden nur aus dem Fernsehen und dabei hat er
> keinen guten Eindruck gewonnen.
>
> Einige fragten wie viele Häuschen wir den bauen werden. Ich machte
> deutlich, daß erst mal Eines gebaut werden soll und wenns gut geht nach
> diesem Muster in Eigeninitiative mehr enstehen können.
> Dzoni Sichelschmidt sah auch das Argument, daß die Düsseldorfer Behörden
> dem Bau des ersten Häuschen zustimmen, wenn wir deutlich machen, daß es
> sich um einen workshop handelt, ganz Besonders im Hinblick auf die
> ungewisse Behausungssituation in Serbien, Montenegro und Kosova, wenn
> es, und das ist wahrscheinlich, zur Abschiebung kommt.
>
> Zunächst mal erwarten alle im Camp, daß sie den Platz in etwa einer,
> vielleicht zwei Wochen wieder räumen müssen. Das geht schon seit einem
> halben Jahr in drei-bis vierwöchigen Abständen so. Bis dahin hat es
> wenig Sinn etwas vor Ort zu unternehmen. Dzoni Sichelschmidt hält der
> Wechsel zum neuen Campgelände für den geeigneten Bauzeitpunkt.
>
> Bis dahin werde ich zusammen mit unseren Praktikanten John und Mana an
> einem geigneten Design feilen, daß es erlaubt so ein Häuschen ( 30 m2)
> schnell auf- und abzubauen.
>
> Ideen, Eure wohlmeinende Kritik und Hilfsangebote sind uns sehr
> willkommen!
> Harald
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