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Re: law against light pollution



Lieber Jenik,

haben Sie vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Die kam ja fast mit
Lichtgeschwindigkeit! Ich konnte die Informationen für meinen Artikel gut
gebrauchen und habe den fertigen Text gerade an die VDI-Nachrichten geschickt.
Wann er erscheint, weiß ich nicht, wahrscheinlich im Lauf der nächsten Wochen.
Außerdem habe ich Grundlage der Pressemeldung einen kurzen Artikel für das
Online-Magazin "Telepolis" geschrieben (www.heise.de/tp), der in den nächsten
Tagen erscheinen dürfte.

Nochmals vielen Dank und freundliche Grüße
Hans-Arthur Marsiske

Jan Hollan schrieb:

> Lieber Hans-Arthur,
>
> ich wird versuchen ,,fast Deutsch`` zu antworten, um auch diese Sprache
> ein bißchen aktiv zu üben... (passiv kann ich es ziemlich gut, Dank
> meine Studien von u.a. Passivhäuser Entwicklung)... Vielleicht werden Sie
> das verstehen.
>
> Ich habe über Lichtverschmutzung und Qualitätsbeleuchtung schon ab 1993
> das Problematik verfolgt, etwas übersetzt, ab 1997 Vorträge gemacht und ab
> 1999 auch die Texte am Internet veröffentlicht. Persönlich habe ich schon
> 1994 versucht die verantwortliche Leute in Brünn zu beeinflussen. Aber
> erst ab 2000 haben sich einige nicht-Astronomen in Tschechien darüber
> wirklich interessieren begonnen. Das Interesse hat langsam gewächst, aber
> keine Verbesserung war in Sicht.
>
> Die erste neue Idee kam im Juni von den Abgeordneten Stanislav Fischer,
> wer ursprünglich Astronome ist. Er schrieb mir über den Gesetz
> (Regierungsentwurf von Frühling 2001) der er als Berichter des
> EU-Ausschusses zu behandeln hatte. Als der Gesetz groß und gründlich war,
> warum sollte eine gravierende Art der Verschmutzung außen bleiben...
>
> Mir kam es zuerst kurios, Licht ist doch kein Stoff, aber als ich den
> Gesetz studierte, die Idee hat mir mehr und mehr gefällt.
>
> Im Juli haben auch zwei anderen Abgeordneten mit dieselbe Idee unabhängig
> gekommen, als sie von Jiri Grygar gefragt waren, wo die Prevention der
> Lichtverschmutzung am besten legislativ auffangen sollte. Libor
> Ambrozek und Tomas Kvapil haben gesagt, daß natürlich in den
> ,,Luftgesetz``. Damals war Dr. Grygar in den Umweltausschuß, also das war
> vielleicht der Beginn des Lobbyings.
>
> Die erste Version den Unterlagen (damals nur für Stanislav Fischer) habe
> ich im August zusammengefaßt (Übersetzungen den Gesetzen von Lombardien
> und Connecticut, Entwürfe für unseren Gesetz und die Begründung für sie).
>
> Im September haben wir mit den Berichter des Umweltausschusses Jiri Drda
> gesprochen (Pavel Suchan, Jiri Grygar und ich) und viel Verständnis
> gefunden -- der Abgeordnete war früher der Bürgermeister von Liberec und
> wünschte schon früher die Lichter nur nach unten orientieren, aber die
> zuständige Leute haben ihm gesagt daß es nicht möglich ist... Ähnliche
> Erfahrungen hatte auch der Ausschußvorsitzende Miroslav Benes (ehemalige
> Bürgermeister von Budweiß). Wir haben die Unterlagen den allen
> Ausschußmitglieder (und den Leuten aus den Umweltministerium) übergegeben,
> dann auch allen Abgeordneten. Die Unterlagen waren mit ein kurzes Brief
> (Apell) der Vertreter den wichtigsten nationalen astronomischen
> Institutionen eingeleitet (zumindest diesen Brief haben wahrscheinlich
> viele Abgeordneten wirklich gelesen).
>
> Der einzige Einwand war: wieviel wird daß kosten. Die Antwort: fast
> nichts, falls keine gezwungene vorzeitige Änderungen (z.B. den
> schrecklichen neuen Leuchttürmen über Bahnhöfe) verlangt werden. Nur
> kleine Investitionen in den (beliebig) kleinen Zonen um ein Paar
> Sternwarten, die als Pilotprojekte dienen sollten, um zu zeigen, daß
> Qualitätsbeleuchtung zählt sich ganz bald zurück.
>
> Am öffentlichen Seminar zu den Gesetz hatten wir (Pavel und ich) das
> Lichtverschmutzung hervorgehoben. Alle Unterlagen waren gleich auch an
> unseren Seiten am Internet publiziert.
>
> Dann war es in Händen der Abgeordneten (Drda, Fischer) die mit den
> Umweltministerium gehandelt haben. Der endgültiger Entwurf war viel kurzer
> als ich gemeint habe (meine Entwürfe hatten das Licht von künstlichen
> nächtlichen Aussenquellen als Stoff für den Zweck des Gesetzes
> gehandelt). Alle konkrete Regeln sollten erst in der Regierungsvorschrift
> sein.
>
> Das Konzept der Regierungsvorschrift habe ich dann für die Ministerium
> geschrieben, als auch andere geänderte Unterlagen. Der Definition der
> Lichtverschmutzung in dem Gesetz und das Konzept der Vorschrift waren
> keine meine Erfindungen, sondern nur Teilen des Lombardischen Gesetzes...
>
> Warum waren wir erfolgreich?
>
> Die Gelegenheit war optimal: Vorbereitung eines Gesetzes zum Schutz der
> Atmosphäre. So ein großes Gesetz ist nicht oft gemacht, und wir hatten die
> ausgezeichnete Vorbild den separaten neuen Gesetzen aus anderen Länder.
> Ohne diese wäre es wahrscheinlich nicht gehen, aber so sahen die
> Abgeordneten, das diese Form der Verschmutzung gesetzlich streng reguliert
> sein kann und daß es also sicher kein Unsinn ist.
>
> Eigentlich, falls wir damit ein Jahr früher begonnen haben, konnten die
> konkreten Regeln schon in den ursprünglichen Gesetzentwurf kommen, am
> Boden des Ministeriums. Spätere Änderungen sind höchst unpopulär beim
> Experten aus dem Ministerium, als sie können die Gesetze
> beschädigen. Letztenendes haben wir aber gut verstanden, nachhaltige
> Aussenbeleuchtung ist eine atraktive Idee.
>
> Und, in Tschechien ist Astronomie eine respektierte und sehr populäre
> Wissenschaft (Dank Jiri Grygar, der noch mehr beliebt ist bei uns als
> Patrick Moore in Großbritannien, auch wegen seinen anderen öffentlichen
> Funktionen).  Alle einflußreiche Astronomen (und engagierte Amateuren)
> haben geeinigt gehandelt, für die Problematik sich wirklich interessiert,
> und immer gesagt, daß weniger Lichtverschmutzung ist für jedermann Gut.
> Sie sind doch weise Leute, warum sollten ihnen die Anderen nicht
> glauben... Es ist doch so Einfach, das Licht viel genauer zu werfen.
>
> sonnige Grüße
>
>  Jenik Hollan
>
> On Thu, 21 Mar 2002, H.-A. Marsiske wrote:
>
> > Dear Mr. Hollan,
> >
> > from an IDA press release I've learned about the Czech law against light
> > pollution. As a freelance writer I'm preparing an article on this topic
> > for a weekly newspaper (VDI-Nachrichten) and I'd like to know:
> >
> > How long did you have to lobby to get this law?
> > Do you have an idea why the Czech Republic has become the forerunner in
> > this field?
> > Thank you very much and best regards
> > Hans-Arthur Marsiske
> >
> > --
> > *************************************
> > Dr. Hans-Arthur Marsiske
> > Große Twiete 15 a
> > D-25492 Heist
> > Germany
> > Tel: +49-(0) 41 22-99 93 80
> > Fax: +49-(0) 41 22-99 93 82
> > E-Mail: hamarsiske@t-online...
> > http://www.hamarsiske.de
> > *************************************

--
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Dr. Hans-Arthur Marsiske
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E-Mail: hamarsiske@t-online...
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