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RE: [strawbale] Switzerland
Title: Re: [strawbale] Switzerland
Dear
friends,
hope
the story is not true, but...
The
enthousiasm for sb-constructions needs to be linked/balanced with
responsible professionalism. Last year we've had an architects' project which
unfortunately took too many risks, so we withdraw from that project. This
year we had a similar case, but succeeded in passing the architect and
implementing a more stable construction technique. Both architects hunted
the limits and explitidly demanded load-bearing capacities from structures not
capable. Do I understand the Swiss construction is loadbearing? Some reflections
on that in the next TLS.
Some
of you might consider this:
start
with small size buldings
calculate risks, think of strategies to overcome risks and take
responsibilities for risks you did not think of
better
do not build your first house without any support from an experienced
sb-builder(s)
never
ask money for this job if you do it the first time and don't experiement
with other peoples money
be
transparant and communicate eventual problems.
If the
story is true the spelts used for insulation (where are they) need to be removed
carefully.
Which
stucco is applied and is it applied properly? I guess it is not lime and there
are cracks or the top of the strawbale walls are still open, cosy
entrances for mice. (Prof. Minke once was joking towards my remark
mice might like his design: their body temperature will compensate the wholes in
the strawbales)
The
calculation for heating the house should be checked. Seems the family
in dispair is complaining much more.
It
would be wonderful if Jan would have the opportunity to check it
out.
A
workshop to restore the building might be a
later option.
Best
wishes,
Martin
Oehlmann
Dear Axel Linde, dear
strawbalers,
lieber Axel
> Von:
Zypresse1@aol...
> Hello everybody-
> news got to me through the
grape vine that a strawbale house in Switzerland
> has serious
problems. Supposedly it is completely eaten up by insects and
>
rodents. I don't know which house that is, only that it is big and very
> expensive and that the architect has disappeared. The story I was
told was
> really wild and probably only half of it is true.
>
Does anyone know anything about it?
> Discussion and analysis of
problems and failures is crucial if we want to
> carry strawbale
construction somewhere, is what I think.
> Best wishes,
> Axel
Linde.
Responding to your email, I send you the letters from Mr.
Föllmi, who lives - with his family - in the strawbale-house, built by
Architect Ruedi Kunz in Rheinau/Switzerland. Letters are in german (please
forgive me that I don´t have the time to translate it all).
Short
description: The "loadbearing" strawbalehouse in Rheinau/CH was built in 2000
and it was the first SB-building in Switzerland. Some experiments of the
architect, as a cherry-stone-floor (the stones shrinked and broke, so going
barefoot was a danger) didn´t function, some experiments seem to me to be
quite absurd: natural spelt-chaff used as isolation-material, which probably
has caused a horrible attack of red meal beetle. This is too much nature
without thinking...
Ruedi Kunz became insolvent and the family, who
invested more than all their money (more than 1 Mio SF!!!) in the house is in
despair...
Now, my idea was to discuss the problem at the gathering in
April, but surely we are not able to locate all the reasons without visiting
the house. The first idea - to remove all the bales and renew it after a
hot-air-action against the pests, is not possible because of the loadbearing
first floor. Ruedi Kunz, whom I tried to contact, is not responding.
If
you are interested in the optics of the house, you find pictures on Andre´s
homepage
http://www.la-maison-en-paille.com
best wishes
with a sad eye,
Herbert Gruber, asbn
Here is
the first email from Mr. Föllmi
Sehr geehrte Damen und
Herren
über Bekannte haben wir erfahren, dass auf Ihrer Homepage Bilder
von unserem Haus in Rheinau, Schweiz, sind. Wir sind erstaunt, dass ohne
unser Wissen unsere Haus mit Privatsphäre abgebildet wurden.
Wir haben
mit dem Haus und dem Architekten Ruedi Kunz nur Scherereien und Probleme.
Neben gewaltigen Kostenüberschreitungen und gravierenden Fehlplanungen haben
wir einen unerträglichen Befall von Ungeziefer. Finanziell und kräftemässig
sind wir als Familie mit drei kleinen Kindern am Ende. Siehe auch Homepage
www.beobachter.ch/ratgeber/recht/wohnen.cfm
Titel: Baupfusch: Nur Mäuse
und Käfer leben gesund im Stroh (23/01)
Wir verlangen, dass Bilder und
Text von unserem Strohballenhaus sofort gelöscht werden.
Mit freundlichen
Grüssen
Fam Föllmi-Wehrli
My answer
Lieber Hr. Föllmi
Es tut
mir sehr leid für Sie und für den Strohballenbau insgesamt, dass Ihr
strohballengedämmtes Haus nicht "funktioniert". Für uns als
Forschungseinrichtung in Österreich wäre natürlich sehr interessant, was die
Gründe dafür sind.
Liegt es aus Ihrer Sicht an einer fehlerhaften
Planung oder sehen Sie die Gründe am Strohballenbau an sich?
Wir haben im
Rahmen des Europäischen Strohballen-Netzwerks eine Kooperation mit Andre
Bouter, der Ihr Haus letztes Jahr - wohl mit Ihrem Einverständnis - mit
Catherine Wanek besucht hat und dort die Aufnahmen gemacht hat.
Diese
Aufnahmen dokumentieren den Strohballenbau in Europa, wir wahren aber die
Privatspäre, indem wir weder den Namen der Bauherrn noch den genauen Ort
dazuschreiben, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Auf der Übersichtsseite
haben wir dazu noch angemerkt, welche Strohballenhäuser zu besuchen sind und
welche Häuser nicht zu besuchen sind.
Nichtsdestotrotz werden wir füs
erste Ihr Haus von unserer Homepage nehmen.
Vielleicht können wir aber
gemeinsam mit dem Europäischen Strohballen-Netzwerk einige Ihrer Probleme im
Haus lösen bzw. Sie in irgendeiner Weise unterstützen. Dazu wäre es wie
gesagt schön, mehr über Ihre Probleme zu erfahren. Ich habe auch Ruedi Kunz
um eine Stellungnahme gebeten.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert
Gruber
...and the reply of Mr. Föllmi again
Sehr geehrter Herr
Gruber
besten Dank für Ihre Antwort. Es freut uns, dass Sie unserer
Bitte
nachkommen und unser Objekt aus der Homepage herausnehmen, bitte
nicht auf
weiteres sondern für immer.
Zu Ihren Fragen nehmen wir gerne
Stellung:
Wir kennen die zwei Leute nicht, die Sie in Ihrer
Stellungnahme erwähnten.
Sie sind nicht mit unserem ausdrücklichen
Einverständnis im Hause gewesen.
Mag sein, dass Herr Kunz diesen Leuten
mit anderen Personen das Haus zeigte.
Wir hatten Herrn Kunz nach den
Tagen der offenen Tür (18.+19.12.1999)
zweimal erlaubt, Führungen mit
Gruppen zu machen. Leider stand er dann
jedesmal mit wesentlich mehr
Leuten da als abgemacht. Die Leute wurden dann
durch unser bereits
bewohntes Haus geschleust. Er nützte unsere
Gutgläubigkeit
aus.
Ich möchte präzisieren, dass wir nicht ein strohballengedämmtes
Haus haben ,
sondern ein statischtragendes Strohballenhaus, d.h., dass
die ganze Last auf
Strohballen abgestützt ist und somit keine tragende
Rahmenkonstrukton
aufweist.
Ein gravierendes Problem ist, dass
unser Architekt Herr Kunz unser Projekt
fallengelassen hat, bevor das
Haus beendet war. Er genoss das von ihm
inszenierte grosse Medienecho auf
unser Haus und sonnte sich auch darin,
aber die Probleme hat er bis heute
nicht gelöst, sondern er liess uns im
Regen stehen.
Das Projekt
hat bis heute fast doppelt so viel gekostet wie geplant,
weswegen wir in
grossen finanziellen Schwierigkeiten stecken. Herr Kunz hat
im Laufe des
Bauens die Kostenübersicht verfälscht, so dass nach seinem
Abgang noch
Kosten aufgetreten sind, die nicht in seiner Kostenübersicht
aufgeführt
waren.
Weiter haben wir mit diversen Fehlplanungen und Problemen
aufgrund
mangelhafter bzw. fehlender Bauleitung seitens Herr Kunz zu
kämpfen:
Spezifisch Strohballen Bauweise haben wir folgende
Probleme:
a) Mäuse: in unseren Wänden haben sich Mäuse eingenistet. Wie
wird man sie
wieder los. Was kann getan werden, damit sie nicht
eindringen können. Was
wird in anderen Strohballenhäusern vorgenommen,
damit keine Mäuseplage
auftreten kann.
b) Ungeziefer: Wir haben eine
Käferplage im Haus. Bis jetzt vermuten wir,
dass sich vorallem im
Isolationsmaterial
(unbehandelter Dinkelspreu) Kornkäfer und
Reismehlkäfer befinden, die von
dort aus unser Haus bevölkern.
Wir
haben bis jetzt ein Mal das Haus mit Gift behandeln und ausräuchern
lassen,
da wir uns nicht mehr anders zu helfen wussten (Käfer in den
Kleider, im
Bett, im Bad etc). Der Erfolg war bescheiden. Was für
Erfahrungen haben Sie
mit Ungeziefer gemacht?
c) Wärmedämmung: Laut
Berechnung von Herrn Kunz sollte mit dem Holzgrundofen
das ganze Haus
beheizt werden, dazu würden 3-4 m2 Holz pro Jahr reichen.
Tatsache ist
aber, dass wir doppelt so viel Holz verheizen und das
die
Raumtemperaturen bei kalten Wintertagen in der Wohnstube 18° C, in
den
anderen Räumen 15-17° C betragen.
Was wissen Sie über die
Wärmedämmung von Strohballen?
Dazu kommen noch diverse andere
Probleme, die nicht direkt mit den
Strohballen zu tun
haben.
Zusammengefasst gesagt hat Herr Kunz unser Vertrauen aufs
Gröbste
missbraucht und nur zu seinem Vorteil gehandelt. Auch sind seine
Kenntnisse
und Kompetenzen im (Strohballen)Bau nicht so gut, wie er
vorgab. Er hat auf
unser Kosten ausprobiert und nichts daraus gelernt,
weil er bei den ersten
Schwierigkeiten abgesprungen ist. Wir sind
Baulaien und haben uns auf ihn
verlassen.
Wir wissen nicht wie
weiter. Am besten müsste das Haus abgerissen und von
Grund auf neu und
seriös geplant werden, nur haben wir keine Mittel mehr
dazu. Das Haus hat
uns ohne Land bald 1 Mio Franken gekostet. Wir sind als
junge Familie für
den Rest des Lebens überschuldet ohne Gegenwert eines
brauchbaren
Hauses.
Falls Sie den erwähnten Artikel im "Beobachter" im Internet
nicht öffnen
konnten, teilen Sie uns bitte Ihre Postadresse mit, gerne
stellen wir Ihnen
eine Kopie zu.
Mit freundlichen
Grüssen
Katharina Wehrli Föllmi
Stephan
Föllmi